Therapie bei Traumafolgestörungen

Trauma

Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie Wunde oder Verletzung. Hintergrund ist mindestens ein plötzliches, unvorhersehbares Ereignis, welches bei fast jedem Menschen eine tiefgreifende Verzweiflung und Hilflosigkeit hervorrufen würde.

Posttraumatische Belastungsstörung und andere Traumafolgestörungen

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder andere Traumafolgestörungen entstehen dann, wenn ein belastendes Ereignis auch nach einer längeren Zeit beim Betroffenen Schwierigkeiten im Alltag auslöst. So kann es z.B. nach einem Unfall auch lange Zeit danach Schwierigkeiten bereiten, wieder mit Verkehrsmitteln zu fahren. Das Ereignis übersteigt die emotionale Verarbeitungsfähigkeit der betroffenen Person und löst, trotz, dass es schon (lang) vorüber ist, weiterhin Angst und andere überflutende Gefühle aus. Folgende Symptome sind dabei kennzeichnend:

Wiedererleben Häufig taucht es ungewollt im wachen Zustand z.B. in Form von Bildern und Flashbacks oder im Schlaf in Form von Alpträumen auf.

Übererregbarkeit- Durch die ständige „Alarmbereitschaft des Körpers“ entsteht eine innere Unruhe, Angespanntheit und es fällt den Betroffenen meist schwer sich zu konzentrieren. Häufig tritt eine erhöhte Schreckhaftigkeit auf.

Vermeidung- Es werden bestimmte Orte oder Situationen gemieden, welche an das belastende Erlebnis erinnern. Teilweise können traumatische Ereignisse Vertrauensschwierigkeiten auslösen und somit auch die Aufnahme von engen Beziehungen zu anderen behindern – Beziehungen werden vermieden.

Taubheitsgefühle- Ist es für die Betroffenen nicht möglich mit den intensiven Gefühlen nicht umgehen, kommt es teilweise auch zu einer emotionalen Taubheit bis zu einem Gefühl der Abgeschnittenheit im Innen oder Außen.

Das Erleben eines traumatischen Ereignisses kann nicht nur eine PTBS zur Folge haben. Es können sich auch Dissoziative Störungen (umfallen, wegtreten, sich fremd fühlen, Stimmen hören, Dissoziative Identitätsstörung) entwickeln. Die Betroffenen von Traumata haben auch ein erhöhtes Risiko andere psychische und/oder körperliche Schwierigkeiten zu entwickeln. Besonders häufig kann es zu Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Abhängigkeitserkrankungen sowie zu körperlichen Beschwerden ohne organische Ursachen kommen (sog. somatoforme Störungen).

Behandlung von Traumafolgestörungen

Traumafolgestörungen sind sehr beeinträchtigend im Alltag und schränken häufig einen großen Teil der Wahrnehmung und des Handelns der betroffenen Person ein. Die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Therapeuten hilft traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und sich wieder eine gewisse Freiheit vor der Vergangenheit im Hier und Jetzt zu erkämpfen.

Therapeutisch ist mir immer – aber in der Arbeit mit traumatisierten Personen besonders – eine sehr hohe Transparenz wichtig. Nichts passiert ohne, dass wir es vorher besprochen haben und wir gehen Schritt für Schritt und nach Ihrem Tempo vor! Zum Beispiel kann es auch vorerst darum gehen, das traumatische Ereignis überhaupt zu benennen und darüber zu sprechen. In der Traumatherapie benutze ich verschiedene Verfahren und wähle unter diesen die für Ihren Behandlungsstand und Ihre Probleme passenden Methoden und Elemente mit Ihnen gemeinsam aus. Ich unterstütze Sie und begleite Sie durch den Prozess stützend hindurch. Zum Einsatz kommen dabei zum Beispiel Elemente aus folgenden Therapieformen:

  • Die Narrative Expositionstherapie (NET, nach Neuner et al., 2021)
  • (imaginative) Ressourcen- und Stabilisierungsübungen
  • Screen-Technik
  • IRRT (Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy, nach Schmucker & Köster, 2015)
  • EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, nach Shapiro)
  • prolongierte Expositionstherapie (nach Foa)
  • Prozessorientierte Embodimentfokussierte Psychologie (PEP, nach Bohne)

Durch meine Mitgliedschaft im Traumanetz Seelische Gesundheit Sachsen, bilde ich mich stetig in dem Bereich weiter und bin regional mit anderen Experten für Traumafolgestörungen verschiedener Bereiche vernetzt.