Therapie bei Angststörungen

Angst ist ein natürliches und grundlegendes Gefühl in Situationen, die als bedrohlich, ungewiss oder unkontrollierbar eingeschätzt werden. Das Empfinden von Angst deutet nicht immer auf eine Krankheit hin, sondern ist eine normale Reaktion auf wahrgenommene Bedrohung und sogar lebenswichtig. Angst diente evolutionsbiologisch als Vorbereitung auf einen Kampf oder auf Flucht.

Ab wann wird Angst zur Krankheit?

wenn…
… sie in Situationen auftritt, die normalerweise nicht ängstigend sind
… sie unangemessen stark ist
… sie zu häufig und zu lange auftritt
… man das Gefühl hat die Kontrolle über sich selbst zu verlieren
… man Angstsituationen häufig meidet oder aus ihnen flüchtet („Angst vor der Angst“)
… sie zur Vermeidung wichtiger Aktivitäten führt
… sie starkes Leiden und Hilflosigkeit verursacht

Was gibt es für Angsterkrankungen?

Panikstörung

(mit oder ohne Agoraphobie): plötzliche und wiederholte Episoden intensiver Angst, ohne Auslöser oder an bestimmten Orten wie z.B. freien Plätzen, in Fahrstühlen, im Supermarkt beim Schlange stehen, in geschlossenen Räumen

Soziale Phobie

Angst vor sozialen Interaktionen oder Leistungssituationen wie Vorträge halten etc.

Spezifische Phobie

  • vor speziellen Tieren wie Spinnen, Hunde, Schlangen
  • Blut-, Spritzen- und Verletzungsphobie oder medizinische Behandlungen
  • vor speziellen Orten wie Höhe, Flugangst
  • Umweltphänomene wie Gewitter, Feuer, Flut

Zwänge

  • Zwangshandlungen: Kontrollzwänge, Waschzwänge, Zählzwang, Wiederholungszwang, Ordnungszwänge, Zwanghaftes Horten
  • Zwangsgedanken: zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Zwangsimpulse (meist mit Sexualität, Aggression oder Religiosität verbunden), magisches Denken oder überwertige Ideen

Behandlung von Angsterkrankungen

In der Behandlung widmen wir uns zunächst dem allgemeinen Verständnis der Entstehung ihrer Angsterkrankung und ermitteln Schritt für Schritt ihre genauen persönlichen Befürchtungen, welche hinter den Ängsten stehen. Anhand derer stellen wir gemeinsam spezielle verhaltenstherapeutische Übungen zusammen mit deren Hilfe Sie schließlich einen besseren Umgang mit der Angst erlernen. Mir ist dabei besonders wichtig sie v.a. innerhalb der Übungen aktiv zu begleiten, denn nur so ist es meist möglich sicher zu stellen, dass diese so ausgeführt werden, dass auch ein langfristiger Erfolg zu verzeichnen ist. Um die Rückfallwahrscheinlichkeit zu minimieren, lege ich neben den spezifischen Übungen auch Wert darauf die biografischen Hintergründe inkl. angstbegünstigender Grundeinstellungen und inneren Konflikte mit Ihnen zu bearbeiten. Die Förderung Ihrer Entspannungsfähigkeit und die Schaffung eines funktionalen Stressmanagements ergänzen dabei das Therapieprogramm.