Therapie bei Essstörungen

Die verschiedenen Arten von Essstörungen entstehen, wie auch andere psychische Erkrankungen, aus einem Zusammenwirken meist mehrerer (gesellschaftlicher, familiärer, individueller als auch neurobiologischer) Faktoren. Die Essstörung entsteht daraus meist als Versuch emotionale Belastungen oder Unsicherheiten zu bewältigen. Daran schließt sich ein selbstverstärkender Zirkel von Gewichtsabnahme, Stolz über das Gefühl von Selbstkontrolle, Angst vor Gewichtszunahme/Versagen an, der schließlich zu immer mehr Gewichtsabnahme und Einschränkungen führt und damit zum Problem wird (in Anlehnung an Legenbauer & Vocks, 2014). Kernmerkmale der manifesten Essstörung sind schließlich ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper. Seelisch bedingte Essstörungen sind damit mehr als ein Schlankheitstick oder eine übertriebene Diät, die man schnell wieder selbst in den Griff bekommt. Die Ursachen der Erkrankung gehen weit mehr über das Problem mit der Ernährung hinaus.
Diagnostisch werden verschiedene Formen von Essstörungen unterschieden, wobei es manchmal auch im Krankheitsverlauf zu einem Wechsel zwischen den verschiedenen Essstörungsarten oder Mischformen kommen kann und die Übergänge teils fließend sein können.

Arten von Essstörungen

Anorexie (Magersucht)

Kennzeichen der Anorexia Nervosa ist ein deutliches Untergewicht, das durch die Vermeidung von Nahrungsaufnahme selbst herbeigeführt wird. Weiterhin nehmen sich Betroffene als zu dick war, was meist mit einer starken Furcht vor Gewichtszunahme einher geht. Das Hungern führt schließlich in vielen Fällen zu hormonellen Störungen, die sich bei Frauen mit dem Ausbleiben der Regelblutung und bei männlichen Betroffenen mit Interessenverlust an Sexualität oder Potenzproblemen äußert. Beim „purging-Typus“ steuern die Betroffenen einer Gewichtszunahme zusätzlich durch Erbrechen, exzessiven Sport, Abführmittel oder ähnliches entgegen.

Bulimie (Ess-Brech-Sucht)

Neben der andauernden Beschäftigung mit Essen und Nahrungsaufnahme, stehen bei der Bulimia Nervosa vor allem häufige Essattacken im Mittelpunkt, bei denen große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit aufgenommen werden. Die Betroffenen erleben ein Gefühl des Kontrollverlustes und/oder ein „schlechtes Gewissen“ nach dem Essen, sodass sich der Drang entwickelt, nach dem Essen gegensteuern zu müssen. Dies erfolgt z.B. in Form von selbst herbeigeführtem Erbrechen, mit Abführmitteln, Appetitzüglern oder durch Hungerphasen.

Binge-Eating-Störung (Ess-Sucht)

Die Erkrankung ist durch Essanfälle gekennzeichnet, jedoch kommt es meist nicht zu gegenregulierenden Maßnahmen wie z.B. Erbrechen. In der Folge der Essattacken nehmen die Betroffenen schnell an Gewicht zu, sodass viele unter Übergewicht leiden. Beim Night-Eating-Syndrom kommen die Essanfälle vor allem in der Nacht/am späten Abend vor.

Sonstige oder atypische Essstörungen- Hin und wieder kommt es vor, dass die Diagnosekriterien für eine spezifische Essstörung nicht vollständig erfüllt werden. Dennoch kann es sich um eine behandlungsbedürftige Essstörung handeln! Zum Beispiel kann es vorkommen, dass in übermäßigem, teils quälendem Ausmaß auf die Aufnahme gesunder Nahrungsmittel geachtet wird (Orthorexie), Dinge gegessen werden die nicht für die Nahrungsaufnahme gedacht sind z.B. Haare, Steine, etc. (Pica Störung) oder ein dauerhafter Appetitverlust vorliegt.

Sonstige oder atypische Essstörungen

Hin und wieder kommt es vor, dass die Diagnosekriterien für eine spezifische Essstörung nicht vollständig erfüllt werden. Dennoch kann es sich um eine behandlungsbedürftige Essstörung handeln! Zum Beispiel kann es vorkommen, dass in übermäßigem, teils quälendem Ausmaß auf die Aufnahme gesunder Nahrungsmittel geachtet wird (Orthorexie), Dinge gegessen werden die nicht für die Nahrungsaufnahme gedacht sind z.B. Haare, Steine, etc. (Pica Störung) oder ein dauerhafter Appetitverlust vorliegt.

Arten von Essstörungen

Behandlung von Essstörungen

Eine Essstörung kann unbehandelt, neben den Auswirkungen auf die Psyche, auch zu schweren körperlichen Folgen und sogar zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Die emotionale Belastung liegt meist hinter dem offensichtlich sichtbarem und die Gedanken der Betroffenen sind meist soweit auf das Thema eingeengt, dass andere Lebensbereiche zu kurz kommen. Eine Behandlung ist daher notwendig und ratsam. Je zeitiger diese beginnt, desto bessere Erfolgschancen sind zu erwarten. Generell gilt jedoch – besser spät, als nie!
Mein therapeutischer Ansatz ist hierbei integrativ und beinhaltet neben der Normalisierung des Essverhaltens mittels verhaltens- und ernährungstherapeutischer Elemente, auch die Arbeit an Gefühlen, dysfunktionalen Einstellungen/Befürchtungen und dem Körperbild. Durch die Erfahrung mit mehreren Behandlungskonzepten (z.B. aus verschiedenen essstörungsspezifischen Kliniken), kann ich unter verschiedenen Behandlungselementen auswählen und eine individuell zugeschnittene Behandlung anbieten: Mir ist dabei wichtig auf sie persönlich und ihre aktuelle Situation einzugehen und gemeinsam Schritt für Schritt einen für Sie machbaren Weg heraus aus der Erkrankung zu finden. Durch die Schematherapie habe ich eine weitere Therapietechnik erlernt, die auch bei längeren Verläufen oder mehreren erfolglosen Therapieversuchen zusätzlich helfen kann. Häufig können auch zurückliegende Traumata eine Auswirkung auf das Essverhalten haben. In diesen Fällen kombiniere ich in Absprache mit Ihnen die Therapieangebote der Essstörungstherapie mit einer Traumatherapie.

Ich behandele Erwachsene, Kinder und Jugendliche kann ich nur in den seltensten Fällen betreuen.

Durch meine Mitgliedschaft im Essstörungsnetzwerk Sachsen (NESSA), bilde ich mich stetig in dem Bereich weiter und bin regional mit anderen Essstörungsexperten verschiedener Bereiche vernetzt.